Angela fragt : Geht das Dachdecken nicht billiger?
Angela schrieb:
Frage
Lieber wer-weiss-was
Experte,
Jetzt habe ich ein Angebot vom Dachdecker erhalten und
mich erst mal hingesetzt.....
Mein Haus hat ein Satteldach und
ist mit Pappschindeln eingedeckt. Diese sind auf alten
Möbelspanplatten aufgenagelt. Diese wiederum befinden sich auf
einer Lattung und dann kommen schon die dicken Dachbalken.
Das
Dach ist undicht. Ich habe es schon einmal abdichten lassen, aber das
Wasser findet immer wieder einen Weg.
Ich suche jetzt eine
preiswerte Lösung einer Neueindeckung. Was würden Sie mir
raten soll ich tun.
Mir hat mal jemand gesagt, das Gerüst
sollte man sich extra anbieten lassen, da käme man günstiger.
Was meinen Sie dazu?
Könnte ich vielleicht die
Pappschindeln und die Möbelplatten selbst abtragen? Einige junge
starke Männer würden mir dazu zur Verfügung stehen.
Aber selbst wenn, was mache ich dann mit dem offenen Dach?
Das
Dach ist von innen fast nicht ausgebaut und an die meisten Balken
kommt man ran. Also ich könnte mich von innen nach außen
vorarbeiten und das Dach nach und nach abtragen.
Stellt sich
mir die Frage, muss man denn überhaupt ein Gerüst haben?
Gibt es Dachdecker, die mit Seilabsicherung ohne Gerüst
arbeiten?
Als Nächstes kommt noch dazu, dass 3 alte
Schornsteine bis unters Dach abgetragen werden müssen und zwei
davon wieder aufgemauert.
Gibt es in diesem Fall Kriterien,
auf die ich achten sollte, damit ich nicht dabei verarme?
Im
vorhandenen Angebot steht Klinker als Material. Ich habe aber noch
einige rote Biberschwänze liegen. Gehen die auch dafür? Ich
meine als Verkleidung. Oder macht das unterm Strich nicht viel aus.
Bleibt mir noch als Alternative wieder eine Dachreparatur. Aber
ich finde den Wassereintritt nicht. Und Geld kostet die Reparatur
schließlich auch.
Das Haus ist unbewohnt und ich habe
keinen Zeitdruck, wenn man mal von dem kommenden Winter mit Schnee
und Kälte absieht.
Vielen Dank für jeden Ratschlag
und freundliche Grüße Angela
Antwort:
Hallo Angela,
Um diese
vielen Aufgaben zu lösen, gibt es Fachleute.
Was nutzen
viele willige Leute, wenn die von nichts eine Ahnung haben.
Lassen
Sie einen, nur weil er schrauben kann, Ihr Auto reparieren?
Gehen
Sie bei Schmerzen und Krankheiten zum Arzt oder fragen Sie Ihre gute
Nachbarin, weil sie Tee kochen kann?
Arbeiten Sie aus
Nächstenliebe zum Nulltarif oder verlangen Sie dafür Geld
vom Chef?
Mein Tipp: Verkaufen Sie das Haus und ziehen Sie in
eine Mietwohnung. Wenn es dann dort reinregnet, hat Ihr Vermieter die
Kosten am Backen. Wenn er nicht reagiert, können Sie ihm die
Miete kürzen.
Angela schrieb: Hallo Herr Goltz,
Ich suche nach Lösungen um
ein gewisses Ziel zu erreichen und nicht nach Motivation zur Aufgabe.
Ich weis, dass es Fachleute gibt. Bei Ihnen bin da wohl an einen
Falschen geraten. Tut mir leid.
Viele Grüße Angela
Antwort
Hallo
Angela,
Sie schreiben : " Das Haus ist unbewohnt und ich
habe keinen Zeitdruck".
Sie haben Vorstellungen wie :
"Stellt sich mir die Frage ... muss man denn überhaupt
ein Gerüst haben?" und
"Gibt es Dachdecker, die
mit Seilabsicherung ohne Gerüst arbeiten?" sowie
"Einige
junge starke Männer würden mir dazu zur Verfügung
stehen".
Sie beginnen :
"Jetzt habe ich ein Angebot
vom Dachdecker erhalten und mich erst mal hingesetzt....", und
setzen fort :
"Ich suche jetzt eine preiswerte Lösung
einer Neueindeckung".
Sie fragen:
"Gibt es in
diesem Fall Kriterien, auf die ich achten sollte, damit ich nicht
dabei verarme?"
Zur Beantwortung Ihrer Fragen gab ich Ihnen
den Tipp, das Haus zu verkaufen.
Dann können Sie das Angebot
des Dachdeckers zur Seite legen und wieder aufstehen, denn die
Arbeiten, die der Dachdecker Ihnen anbot, brauchen Sie nicht mehr zu
bezahlen. Durch den Hausverkauf verarmen Sie nicht, sondern Sie
erhalten einen Erlös für ein unbewohntes Haus.
Ist das
keine Lösung, oder ist das eine Lösung, mit der Sie sich
nicht anfreunden können?
Da Sie wissen, dass es Fachleute
gibt, wissen Sie auch, dass diese Fachleute und ihre Mitarbeiter sich
von ihrem Wissen und Können ernähren.
Wenn Sie zum Arzt
gehen, legen Sie 10 € auf den Tresen, den Rest der Arztrechnung
zahlt die Krankenkasse, die wiederum von ihren Mitgliedern und deren
Arbeitgebern Beiträge einfordert, auch von den Fachleuten.
Denken Sie einmal darüber nach.
Mit freundlichen Grüßen Hans-Gert Goltz