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Miller fragt nach dem nachträglichen Einbau von Schüttdämmungen zwischen Ziegel und geneigten Dachschrägen.

Miller schrieb:

Frage:

Lieber wer-weiss-was Experte,

Ich habe ein Problem bezüglich einer Schüttisolierung, die nun teilweise zwischen den Dachziegeln rieselt. Mal eben von Anfang an: Ich habe ein Haus gekauft (Bj. 1952). Die Dachpfannen sind von innen mit Mörtel verschmiert und teilweise mit Metallankern gesichert. Es existiert keine Unterspannbahn. Wegen Nachwuchs mussten wir nun den Spitzboden ausbauen. Vom Spitzboden aus konnte ich sehen, dass die Dachschräge (vom Spitzboden abwärts) für das Obergeschoss nicht ausreichend gedämmt wurde.

Mir wurde geraten, eine Perlite - Schüttisolierung vom Spitzboden aus in die Dachschrägen-Freiräume zu schütten, die damit schön ausgefüllt würden. Obwohl ich wegen der fehlenden Unterspannbahn noch Bedenken hatte, habe ich die Dämmung durch Schüttisolierung vorgenommen.
Alles war auch super, es sind kaum Perlite ausgetreten.

Allerdings ist es jetzt so, das durch starken Wind sich ein paar Dachziegel sich verschoben haben, bzw. durch 5-6 Lücken zwischen den Ziegeln die Isolierung rausrieselt. Besteht eine Möglichkeit, die Ziegel abzudichten, mit Silikon oder so?


Wenn ich die Ziegel hochnehme, dann fliegen mir doch die Perlite um die Ohren oder (vom Wind her)?
Zukünftig Ziegel auszutauschen, wird dann eine "rieselige" Arbeit, oder?

 
Wie würde zukünftig ein Dachdecker vorgehen? Zum Beispiel bei Neueindeckung des Daches?
Müsste dann erst die Perlite - Schüttisolierung "rausgesaugt" werden?


Abschließend noch: Wie kann ich sicher an den Dachziegeln arbeiten? Eine Leiter auf das Dach legen, die durch ein Brett in der Regenrinne abgestützt wird, bzw. dadurch nicht wegrutscht?
Vielen Dank für eine Antwort!
Viele Grüße Miller

Antwort


Guten Tag und Hallo Miller,
Die Schüttisolierung ist tatsächlich ein Problem. Üblicherweise wird diese Schüttdämmung zwischen zwei festen Schichten, wie Holzwerkstoffplatten, Holzschalungen, Gasbeton, Holzwolleleichtbauplatten oder auch massivem Beton eingebaut. Beim  Einbau in Dachschrägen kann sie auch nach unten rutschen, sich verdichten und zu Druck auf die lose aufliegenden Dachziegel ausüben und diese anheben. Sie kann auch an der Dachtraufe rausrieseln.

Was ist mit der nach DIN 4108 erforderlichen Dampfsperre zwischen der Wärmedämmung und der sie tragenden Schicht?

Das ist mit der nach den Fachregeln des Dachdeckerhandwerks erforderlichen Unterlüftung der Dachziegel?

Todsünden, die bei Missachtung, zum Vermodern der von der Wärmedämmung umschlossenen Hölzer führen kann.

So kann man halt, auch wenn man es gut meint, sich selbst schädigen und Geld verbrennen. Die Schüttisolierung ist ein Flop.

Ziegeln mit Silikon abdichten, das geht nicht. Das kostet mit Sicherheit mehr, als das Dach zu schalen und wieder einzudecken.


Wenn die auszuführenden Arbeiten länger als einen Tag dauern, dürfen diese Arbeiten nicht von der Leiter ausgeführt werden. Beim Arbeiten auf dem Dach muss man sich auch anseilen. Dauern die Arbeiten länger, dann ist das Gebäude einzurüsten.

Beim Autofahren muss man sich ja auch anschnallen, auch wenn man ohne Gurt fahren kann.


Fazit also, nach Wärmedämmung und Dachausbau googeln, sich fachkundig machen, sparen und dann richtig planen oder besser einen Fachmann planen lassen. Hierfür gibt es Architekten, Ingenieure und Dachdeckermeister, die das aus dem Effeff beherrschen. 
Mit freundlichen Grüßen und good Luck

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